Beschreibung
2 Manuale und Pedal, 25 Register, erbaut 1739 von Johann Michael Stumm
Bitte beachten Sie unser spezielles Paket-Angebot: Sie können die beiden Stumm-Orgeln (Meisenheim und Bad Sobernheim) zusammen zu einem reduzierten Paketpreis (300€ plus MwSt.) erwerben. Bitte wählen Sie dazu die Option "Stumm bundle" im Versionsauswahlfeld unten auf der Seite.
Eine der berühmtesten Orgelbauerdynastien Deutschlands ist die Familie Stumm. Begründet von Johann Michael Stumm in 1717 baute die Familie mehr als 400 Orgeln in sechs Generationen. Von diesen Orgeln, die sich vor allem im Südwesten Deutschlands befinden, sind noch mehr als die Hälfte größtenteils erhalten. Die Stumm-Orgeln zeichneten sich durch hohe Qualität und eine charakteristische Intonation aus.
Stumm-Orgeln der ersten Generationen ist ein charakteristisches Klangkonzept gemein: Die Prinzipale klingen warm und leicht streichend und sind im Hauptwerk zu vollständigen Prinzipalchören auf 8'-Basis ausgebaut. Auch die Aliquotregister und die Hauptwerksmixturen sind als Prinzipale mensuriert und intoniert. Die Zungenstimmen sind nach französischer Art kräftig intoniert, typisch für Stumm ist die Vox-Angelica 2' im Bassbereich des Hauptwerks. Hinzu kommen Streichregister und charakteristische Solostimmen wie das Quintathön 8' oder die meist nur im Diskantbereich disponierte aus Birnbaum gefertigte Flaut travers 8'. Die einzelnen Stimmen zeichnen sich durch eine hervorragende Verschmelzung aus. Einzelne Register sind in Bass- und Diskantbereich aufgeteilt, was die Registriermöglichkeiten deutlich erweitert.
Die Orgel in der Matthiaskirche in Bad Sobernheim wurde 1739 von Johann Michael Stumm, dem Begründer der Orgelbauerfamilie, fertiggestellt. Es ist ein typisches Instrument aus dieser Zeit und zeichnet sich durch die oben beschriebenen typischen Register und Charakteristika der Stumm-Orgeln aus. Die Orgel verrichtete nahezu 140 Jahre unverändert ihren Dienst, bevor sie dann 1878 und 1940 deutlich umgebaut und verändert wurde. Erst 2003-2005 wurde sie durch die Orgelbauwerkstatt Rainer Müller (Merxheim) wieder in den Originalzustand zurückversetzt. Dabei wurden alle Teile der Orgel, Gehäuse, Trakturen, Windladen etc. in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt bzw. rekonstruiert. Das Pfeifenwerk wurde ebenfalls restauriert und teilweise rekonstruiert. So ist bsp. das Cromhorn noch orginal erhalten. Die Orgel wurde dabei auf die Stimmung nach Valotti eingestimmt. Die Orgel präsentiert sich heute wieder als prächtiges und klangvolles Zeugnis ihrer Zeit.
Disposition
I Rückpositiv C,D-c3
Principal 4'
Getact 8'
Solicinal 8' (D)
Rohrflöth 4'
Octav 2'
Quint 1 1/2' / 3'
Mixtur III 1'
Cromhorn 8'
Vox humana 8'
Tremulant
II Hauptwerk C,D–c3
Principal 8'
Getact 16'
Violdigamb 8'
Solicinal 4'
Getact 8'
Cornet 4f. 4' (D)
Octav 4'
Quint 3'
Flöth 4'
Superoctav 2'
Tertz 1 3/5'
Mixtur IV 1'
Trompet (B/D) 8'
Pedal C,D-g0
Principalbass 8'
Subbbass 16'
Posaun 16'
Schiebekoppel I an II, Pedalkoppel II an Pedal
Details
Die Orgel wurde 2024 mit hochwertigen Mikrofonen in Mehrkanaltechnik aufgenommen. Dabei wurde ein Mikrofonpaar auf Höhe des Orgelprospekts und in kurzer Distanz von der Orgel entfernt positioniert. Diese Mikrofone liefern einen hohen Anteil an direktem Schall, die Orgel klingt dadurch sehr klar. Im Sampleset sind diese Kanäle mit "Direkt" bezeichnet. Das zweite Paar wurde an der idealen Zuhörerposition aufgestellt. Hier sind Raumhall und direkter Schall sehr ausgewogen und es ergibt sich ein Klangbild wie auf einer Konzertaufnahme der Orgel. Im Sampleset sind diese Kanäle mit "Mittel" bezeichnet. Ein drittes Paar befand sich noch weiter von der Orgel entfernt im Raum, dieses liefert einen sehr Nachhall-betonten Klang. Diese Kanäle sind mit "Raum" bezeichnet.
Für ein optimales Ergebnis wurden für jede Pfeife mindestens drei Release-Layer (staccato, portato und lang gehaltene Töne) aufgezeichnet. Das Gebläsegeräusch sowie Registerzug- und Trakturgeräusche wurden ebenfalls aufgenommen.
Die Aufnahmen erfolgten in 24bit/96kHz ohne jegliche Filterung. Die Bearbeitung der Samples wurde mit unseren selbst entwickelten Bearbeitungswerkzeugen durchgeführt, wobei insbesondere unser spezielles Rauschentfernungsverfahren zu erwähnen ist. Dieses ist für die Eigenschaften von Pfeifentönen optimiert und ermöglicht eine bislang nicht gekannte Qualität der Rauschentfernung ohne Beeinträchtigung der Klangcharakteristik.
Das Sampleset bildet die Orgel mit ihren Spielhilfen originalgetreu in Hauptwerk ab. Es weist einige Besonderheiten auf, die im Folgenden erläutert sind:
Surround: Das Set enthält "Direkt", "Mittel" und "Raum" Samples. Im Idealfall sollten diese über getrennte Lautsprecherpaare abgestrahlt werden, um den besten Effekt zu bekommen. Mit den Schiebereglern auf der Controls-Seite kann man die Anteile getrennt einstellen.
Tremulant: Die Orgel verfügt über einen Tremulanten, der auf das Positiv wirkt. Dieser Tremulant ist als Kanaltremulant ausgeführt und schwingt mit einer recht hohen Frequenz. Das Sampleset verwendet spezielle Tremulantsamples, d.h. jede Pfeife des Positivs ist auch mit Tremulant gesamplet. Dieses Verfahren liefert bei Orgeln mit viel Hall den bestmöglichen natürlichen Tremulantenklang. Es hat aber auch Nachteile: Zum einen sind die Schwingungen der einzelnen Pfeifen nicht synchron, jede schwingt unabhängig für sich, zum Anderen lässt sich die Geschwindigkeit oder Tiefe des Tremulanten nicht nachträglich einstellen.
Zufallsverstimmung: Die in Hauptwerk eingebaute Zufallsverstimmung kann für dieses Set nicht verwendet werden, da es Hauptwerk bis heute nicht ermöglicht sicherzustellen, dass zusammengehörige Front- und Rear-Samples synchron verstimmt werden. Das Ergebnis ist meist nicht sehr erfreulich. Deshalb sind die entsprechenden Parameter im Sampleset auf 0 gesetzt, so dass die Einstellung "random detuning" von Hauptwerk keine Wirkung hat. Stattdessen enthält das Sampleset eine eigene Pseudozufallsverstimmung. Dabei kann mit den Schiebereglern auf der Controls-Seite der Grad der Verstimmung eingestellt werden, die Werte sind für jede Pfeife zufällig bestimmt, aber unveränderbar in der Definitionsdatei festgelegt. Die Einstellung erfolgt getrennt für Zungen- und Labialregister.
Pedal: Im Original ist das Pedal nur bis zum g0 ausgebaut. Im Sampleset wurde der Umfang der Pedalregister virtuell erweitert, so dass das Pedal durchgängig bis d1 spielbar ist.
Der virtuelle Spieltisch besteht aus verschiedenen Bildschirmseiten, die für die Bedienung mit Touchscreens optimiert wurden. Alle Bildschirmseiten sind in sehr hoher nativer Auflösung erstellt, so dass auch bei hoch auflösenden Bildschirmen die maximale Auflösung des Monitors voll genutzt werden kann. Folgende Bildschirmseiten sind verfügbar:
Virtueller Spieltisch
Konsole
Diese Seite ist nicht zur Bedienung des Samplesets gedacht, sondern um dem Organisten einen Eindruck vom realen Spieltisch zu geben. Die Beschriftung ist auf dieser Seite schwer lesbar. Diese Bildschirmseite ist für die MIDI-Zuweisung der Manuale ideal.
Registerseite
Diese enthält alle Bedienelemente mit Ausnahme der Manuale und des Pedals. Dabei wurde bei der Darstellung der Seite auf eine sehr gute Lesbarkeit geachtet. Diese Bildschirmseite ist ideal für die Bedienung des Samplesets mit einem Touchscreen geeignet. Die Anordnung der Register orientiert sich dabei am Original.
Registerpaneele (links/rechts)
Die Registerpaneele sind für die Verwendung mit zwei Touchscreens gedacht, so dass sich jeweils die linke und rechte Seite darstellen lassen. Diese Seiten sind jeweils in Hoch- und Querformat verfügbar, so dass sie für verschiedene Konsolengestaltungen verwendbar sind. Hauptwerk passt die Orientierung dabei automatisch an die Größe des Monitors an.
Controls
Über diese Seite werden verschiedene Einstellungen vorgenommen. Dies sind die Balance zwischen den Aufnahmekanälen, die Einstellung der Zufallsverstimmung sowie die Lautstärke der Wind- und Trakturgeräusche. Die Lautstärken der Geräusche sind so voreingestellt, dass sie den tatsächlichen Lautstärken in etwa entsprechen. Die Maximalstellung der Regler entspricht ca. +3dB. Alle Einstellungen auf der Controls-Seite werden automatisch gespeichert und beim nächsten Laden des Samplesets wieder hergestellt.
Voraussetzungen
Lizenzbest.
Das Sampleset benötigt einen leistungsfähigen Windows- oder Apple Mac-OS Computer mit einem aktuellen 64-bit-Betriebsystem und die Hauptwerk-Software (Advanced Edition ab Version 4.2). Für ein optimales Ergebnis sind eine ausreichend leistungsfähige CPU (z.B. moderne Quadcore CPU) und genügend Hauptspeicher (RAM) entscheidend. Die folgende Tabelle zeigt den Speicherbedarf in GB für die Samples bei verschiedenen Ladeoptionen an:
|
komprimiert |
unkomprimiert |
16 bit |
5,4 GB |
9,7 GB |
24 bit |
10,6 GB |
19,2 GB |
Die von Hauptwerk verwendete Komprimierung der Samples ist verlustfrei, d.h. das Laden mit der Option "compressed" verursacht keinen Qualitätsverlust. Allerdings wird beim Spielen des Sets etwas mehr CPU-Leistung benötigt. Die beste Qualität wird beim Laden mit 24-Bit Auflösung erreicht, mit geringen Einbußen kann jedoch auch die Auflösung von 16-Bit gewählt werden. Da dies in Hauptwerk für jedes Register einzeln eingestellt werden kann, ist es möglich, die Ladeoptionen individuell an den verfügbaren Hauptspeicher anzupassen.
Lizenzbedingungen
Die Lizenzbedingungen für unsere Samplesets können Sie hier ansehen.
Format:
Dieses Sampleset ist sowohl für Hauptwerk Version 4.x als auch für die Versionen 5 und höher erhältlich. Sie können eine voll funktionsfähige Testversion von unserem Server herunterladen und zum Testen verwenden, solange Sie möchten. Die einzige Einschränkung der Testversion ist ein periodisches Stummschalten, sobald mehr als 4 Register gezogen sind. Nach einem Kauf erhalten Sie einen Link zum Herunterladen einer kleinen Datei (Orgeldefinition), die die Einschränkung der Testversion (periodische Stummschaltung) aufhebt.
Download und Installation:
Das Sampleset wird ausschließlich als Download (ca. 10 GB) ausgeliefert. Dabei sind separate Versionen für Hauptwerk Version 4.2 und für Hauptwerk ab Version 5 verfügbar. Dieses ist notwendig, da beim Wechsel zu Hauptwerk 5 das Verschlüsselungsverfahren geändert wurde. Eine detaillierte Installationsanleitung für Ihre Hauptwerk-Version finden Sie im Hauptwerk Main User Guide. Diesen können Sie in Hauptwerk über das Help-Menü aufrufen.
Die Testversion können Sie direkt von unserer Downloadseite herunterladen.
Die Downloaddatei der Vollversion enthält lediglich die Orgeldefinitionsdatei (ODF) und muss ZUSÄTZLICH zur kostenlosen Trialversion installiert werden, da diese sämtliche Samples und Grafiken enthält.
Während der Installation wird die Lizenzvereinbarung angezeigt, die Sie unter dem oben angegebenen Link finden. Sie können mit der Installation nur fortfahren, wenn Sie die Lizenzvereinbarung annehmen.
Klangbeispiele
Auf der Contrebombarde Webseite finden sich bereits einige Demos, die mit diesem Sampleset eingespielt wurden.
Hier ist ein Link zu einer Playlist mit diesem Sampleset.